Eine Blankoverordnung für Physiotherapie ermöglicht es Physiotherapeuten, die Art, Häufigkeit und Dauer der Behandlung selbst festzulegen, nachdem der Arzt eine Diagnose und die Notwendigkeit einer Behandlung bestätigt hat. Dieses System, das seit dem 1. November 2024 für bestimmte Schultererkrankungen gilt, bietet mehr Flexibilität, um die Therapie individuell an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen. Die Verordnung hat eine Gültigkeit von 16 Wochen.

So funktioniert die Blankoverordnung:

Rezept vom Arzt
Der Arzt stellt eine Blankoverordnung aus, wenn er eine behandlungsbedürftige Diagnose festgestellt hat. Er gibt dabei keine spezifischen Heilmittel oder Frequenzen vor.

Therapeut entscheidet
Der Physiotherapeut entscheidet nach einer eigenen physiotherapeutischen Diagnostik, welche Maßnahmen (z. B. Krankengymnastik, manuelle Therapie) in welcher Frequenz und für welche Dauer am besten für den Patienten sind.

Anpassung an den Patienten
Die Therapieplanung erfolgt gemeinsam mit dem Patienten, um die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen.

16 Wochen Gültigkeit
Die Blankoverordnung ist 16 Wochen gültig und muss innerhalb dieses Zeitraums abgearbeitet werden.

Flexibilität
Therapeuten können verschiedene Heilmittel (bis zu zwei vorrangige + ein ergänzendes) frei kombinieren, solange sie sich an die Vorgaben des Arztes halten.


W I C H T I G E    H I N W E I S E

Zuzahlung
Die Zuzahlung kann erst am Ende der Behandlung in Rechnung gestellt werden, da die genaue Anzahl der Sitzungen erst nach der ersten Diagnostik feststeht.

Ergänzung
Sollte der Patient nach Abschluss der Therapie erneut Beschwerden bekommen, kann er die restlichen Wochen einer gültigen Blankoverordnung noch in Anspruch nehmen, da die Verordnung eine lange Gültigkeit hat.

Bedarfsdiagnostik
Auch eine Bedarfsdiagnostik kann während der Therapie oder am Ende der Therapie zur Überprüfung der Ergebnisse erfolgen.