Hormonyoga

….in den Wechseljahren

Hormonyoga ist ein Yoga-Stil, der ganz gezielt den Hormonhaushalt in Balance bringen soll. Dazu werden bestimmte Yoga-Techniken wie Atemübungen mit Körperhaltungen kombiniert.

Bei Hormonyoga handelt es sich um einen relativ neuen Yoga-Stil: 1992 wurde das Hormon-Yoga von der Yoga-Lehrerin Dinah Rodrigues entwickelt. Die gebürtige Brasilianerin hat Philosophie und Psychologie studiert und unterrichtet seit mehreren Jahrzehnten Yoga – zunächst Hatha Yoga und später zunehmend ihren eigenen Yoga-Stil Hormonyoga.

Hormonyoga bedient sich mehrerer Elemente klassischen Yogas – allen voran Atemübungen, den Asanas (Körperhaltungen) und den Bandhas (Energiepunkte). Viele der Übungen stammen aus dem Kundalini und dem Tao-Yoga.

Hormonyoga wurde speziell dafür entwickelt, Frauen möglichst beschwerdefrei durch die Wechseljahre zu helfen. In dieser Zeit stellt sich der Hormonhaushalt der Frau entscheidend um, was häufig mit unangenehmen Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Haarausfall einhergeht. Hormonyoga soll Frauen in dieser herausfordernden Zeit helfen: Die Yoga-Praxis ist darauf ausgelegt, unter anderem die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron zu fördern und im Gegenzug die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol zu reduzieren. Auf diese Weise soll die Hormonumstellung in den Wechseljahren erleichtert werden.

Die Wirkungsweise von Hormonyoga basiert darauf, die Lebensenergie im Körper zu lenken – im Yoga auch „Prana“ genannt. Die Übungen sind darauf ausgelegt, die Prana-Fluss anzuregen und in bestimmte Körperregionen zu lenken – vor allem zu den Hormondrüsen wie der Schilddrüse, der Hypophyse, den Eierstöcken und den Nebennieren. Dazu nutzen die Schüler im Hormon-Yoga neben Visualisierungen und Asanas auch Pranayama, die Atemübungen im Yoga. Diese Techniken sollen das Prana schnell aktivieren und die Hormondrüsen stimulieren.

Außerdem bedient sich das Hormonyoga auch einer tibetischen Form der Energie-Lenkung. Damit die freigesetzte Energie im Körper nicht verloren geht, werden zusätzlich Bandhas aktiviert. Dabei handelt es sich um bestimmte Regionen im Körper, die als Art „Energie-Tore“ gesehen werden. Was genau dahinter steckt, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Neben den aktivierenden Aspekten der Hormonyoga-Praxis sind aber auch entspannende Techniken wie liegende Meditationen wichtiger Bestandteil vom Hormon-Yoga. Diese Übungen sollen dabei helfen, Stress entgegenzuwirken und vorzubeugen.